Oekozentrum – CH / Peru

Schweizer Partner

Ökozentrum Langenbruck,
www.oekozentrum.ch,
Martin Schmid, Sofies-Emac AG, Zürich, Martin Fritsch, Hannes Zellweger

Projektart:

Pilotprojekt

Technologie:

Biomasse

Land:

Peru

Projektstatus:

Abgeschlossen

Projektstart:

2013

Projektende:

2016

Vertrag:

2013.05

Schweizer Beitrag

Das Ökozentrum Langenbruck hat langjährige Erfahrungen mit Projekten im Bereich nachhaltige Entwicklung und neuen Technologien in Entwicklungsländern. Sofies-Emac verfügt u.a. über Fachkompetenz im Bereich Ressourceneffizienz und sauberen Produktionstechnologien (Cleaner Production) in der Nahrungsmittelproduktion, insbesondere im Kaffee- und Reissektor.

Portrait

Im Bergland von Peru wird Kaffee häufig von kleinen Betrieben angebaut. Bei der Verarbeitung von Kaffee fallen als Abfall grosse Mengen an Fruchtfleisch (Kaffee-Pulpe) an. Die feuchte, leicht saure und schlecht kompostier- und vergärbare Kaffee-Pulpe eignet sich weder als Viehfutter, noch als Brennstoff. Die stinkenden Haufen sind ein Abfallproblem mit Gefährdung des Grundwassers. Gleichzeitig enthält die Pulpe viel Kalium, ein wertvoller Mineral-Dünger. Ziel des REPIC Projekts ist es, eine mobile, möglichst einfache und kontinuierliche Pyrolyse-Verbrennungsanlage zu entwickeln. Die Anlage soll einerseits Energie für die Kaffeetrockung liefern und andrerseits Biokohle produzieren, die als kaliumreicher Dünger eingesetzt werden kann.

Resultate

Die entwickelte Anlage übertrifft die gesteckten Ziele: die Abgaswerte liegen weit unter den Schweizer LRV‐Grenzwerten, die Anlage verarbeitet 80 kg/h Nassinput, gibt 40-70 kW Trocknungswärme ab und wiegt < 600 kg. Der Betrieb benötigt weniger als 1.5 kW elektrische Leistung. Die Pflanzenkohle bestand den EBC-Test (European Biochar Certificate). Für die weitere Verbreitung fand ein Workshop mit lokalen Maschinenherstellern aus Peru und Vietnam statt, in beiden Ländern wurden bereits erste Prototypen vor Ort hergestellt. Der Marktpreis wird in Peru auf 22‘000 bis 24’000 US$ geschätzt.

Wirkung

Die erarbeitete Lösung verwandelt Biomasse-Ernterückstände in einen Wertstoff, in Energie und in Düngerersatz und löst gleichzeitig ein Entsorgungsproblem. Pflanzenkohle als Produkt ist trocken, geruchslos, leicht und gut zu verarbeiten. Mit der individuellen Steuerung des Verhältnisses von „Kohle und Energie“ sind unterschiedliche Geschäftsmodelle möglich. Ein Markt für diese Anlage zeichnet sich bereits ab. Um die Anlage im gesamten Produktionsprozess eingliedern zu können, ist ein Projekt in Vietnam gestartet. In Peru wird noch nach passenden Partnern gesucht. Über das Projekt hinaus wurde Ende November 2015 das Netzwerks CharNet.ch (http://charnet.ch/) gegründet, welches die Schweizer Fachleute in diesem Bereich vereint.